Mittwoch, 29. Juni 2016

Neuer Teaser: The Get Down - "Rule the World" mit einem exklusiven Track von Nas


Netflix haut einen neuen Teaser zu "The Get Down" raus. Diese Serie, die im August kommen soll, beschreibt die Anfänge von Hip Hop in der Bronx. Check. In "Rule the World" gibt es noch einen exklusiven Track von Nasty Nas zu hören, der unter anderem auch als Executive Producer mit dabei ist. Bin vom Feeling her so in Liebe damit.


Montag, 27. Juni 2016

#sneakerlove 7 adidas Tubular Invader Strap


Für alle die beim Yeezy-Release leer ausgegangen sind, ist nun bald ein angemessener Ersatz am Start. Der eine Hersteller aus Herzogenaurach wirft drei neue Colorways vom Tubular Invader Strap raus. Schlicht und klassisch gehalten. Bald erhältlich in ausgewählten Foot Locker - Stores.

Freitag, 24. Juni 2016

„Venice Skate Park“ von Louis Lepron


Der französische Fotograf Louis Lepron kommt hier mit einer wunderschönen Serie analoger Aufnahmen. Sommer, Kalifornien, Palmen, Beach...es gaht um de Feeling. Nice Vibes! Check.






gesehen bei: WHUDAT

Mittwoch, 22. Juni 2016

TURN UP 19 IGBO - ThunderLove



Brooklyn im Gebäude. IGBO mit neuer Mucke.
Verträumter Hippie-Funk und groovy Visuals für alle. Kann man machen.

Sonntag, 19. Juni 2016

„Für mich bedeutet „Authentizität“ immer im Hier und Jetzt zu dem Zustand zu stehen, in dem man sich befindet.“



Michael Kurth, besser bekannt als Curse, ist eine Legende im deutschen Rap.
Zeit für ein Gespräch.

Tom: Ich habe dich im Jahre 2000 zum ersten Mal auf’m Splash live gesehen. Dein Debüt-Album „Feuerwasser“ kam damals im März raus. Rückblickend gesehen war dies für die Entwicklung von Deutsch-Rap ein wegweisendes Album. Was machte dieses Album so langlebig, so dass wir heute, 16 Jahre später, immer noch davon sprechen?

Curse: Ich glaube dass da verschiedene Komponenten zusammengekommen sind. Es war eine sehr spezielle Zeit. Deutscher Hip Hop war damals in der Findungs – und Erfindungsphase. Es gab einen krassen Pionier-Geist. Das war ungefähr in der Zeit als die ersten Albem von Samy, Azad, Creutzfeld & Jakob, RAG und von mir erschienen. Viele von diesen Alben sind ja sehr richtungsweisend. Wir konnten uns in diesem Zeitraum in der deutschen Szene an wenig festhalten. Wir waren darauf angewiesen unseren eigenen Film zu fahren. Bei „Feuerwasser“, glaube ich, ist speziell, dass es so das erste sehr persönliche Album war. Mit Songs wie „Wahre Liebe“, „Entwicklungshilfe“ oder auch  „Licht und Schatten“. Dieser Fokus auf persönliche Themen und Inhalte, die irgendwie nachdenklich sind, das war auf eine Art und Weise total neu damals. Das ging über die normalen Rap-Basics hinaus. Gleichzeitig aber in Kombination mit diesen Spitter-Sachen wie „Auf uns ist Verlass“. Deswegen hat es die Leute krass so von der Seite erwischt. 

Tom: Nach 5 Studio-Alben und dem Re-Release von "Feuerwasser" hast du kommuniziert, dass du selber nicht mehr aktiv rappen wirst. Du hast vieles hinterfragt und hattest unter anderem auch Mühe mit gewissen Erwartungshaltungen und Geschäftsstrukturen. Wie wichtig ist dir Authentizität?


Curse: Das Thema ist mir total wichtig. Aber ich glaube man muss zuerst mal definieren über was man spricht, wenn man sagt „Authentizität“. Viele Leute bemühen das Wort sehr schnell. Aber was heisst das eigentlich? Für mich bedeutet „Authentizität“ nicht immer das Gleiche zu machen und nicht heute so zu sein wie vor 20 Jahren. Und genau dieselben Entscheidungen zu treffen und genau den gleichen Geschmack zu haben. Für mich bedeutet „Authentizität“ immer im Hier und Jetzt zu dem Zustand zu stehen, in dem man sich befindet. Du kannst nie sagen was morgen oder in 5 Jahren sein wird. Aber du kannst so wahrhaftig wie möglich im Hier und Jetzt präsent sein. Und wenn es sich für dich, im Hier und Jetzt, richtig anfühlt, andere Dinge zu machen als vor 3 Jahren, dann ist es nicht authentisch so zu sein wie vor 3 Jahren, obwohl man sich eigentlich anders fühlt. Es ist authentisch im Hier und Jetzt zu sich zu stehen. Das ist mir wirklich sehr, sehr wichtig. Ich achte darauf „was möchte ich wirklich, jetzt“. Wie geht es mir und was empfinde ich. Was ist für mich jetzt richtig. Meine persönliche Wahrheit und nach der auch zu leben. Das ist mir superwichtig.

Tom: Gar keine Musik mehr zu machen war aber kein Thema. Du hattest andere Projekte und warst auch als Writer für andere Acts tätig. Was war der Auslöser, dass du dich dann entschieden hast nochmal ein Curse-Album auf zunehmen?

Curse: Mir ist bewusst geworden das mein Problem nicht war, dass ich keine Lust mehr hatte zu rappen. Mein Problem war zu diesem Zeitpunkt die Art wie ich meine Musik präsentieren musste. Oder wie sie aufgenommen wurde. Oder alles was da drum herum entstanden ist. Das war damals alles für mich nicht mehr zu tragen, als ich gesagt habe „ich mache das nicht mehr“. Das war nie „hey, ich finde jetzt Rap-Musik scheisse“. Ich habe gesagt und gefühlt dass ich diese Curse-Sache, und das was ich und die Leute damit assozieren, so einfach nicht mehr tragen konnte. Ich konnte das nicht mehr verkörpern. Ich habe dann wieder Jahre später ein Album gemacht weil mir klar geworden ist, dass Musik in mir drin ist. Rap ist in mir drin. Ich höre Rap-Musik seit ich 5 Jahre alt bin. Das ist ein absoluter Teil meines Lebens und den kann ich nicht abschalten. Ich kann mich entscheiden dies anschliessend zu veröffentlichen und zu verkaufen. Aber ich kann den Teil in mir nicht abschalten. Deswegen habe ich bei diesem Albm dann ein Dreivierteljahr lang den Leuten gesagt, dass ihnen nicht versprechen kann, dass ich es verkaufen bzw. veröffentlichen werde. Erst im Prozess, als klar wurde dass wir 6, 7 oder 9 Tracks hatten die geil waren, und die Producer zu mir gesagt haben „hey Junge, mach es doch“, reifte die Entscheidung es zu veröffentlichen. Nebenbei entstand mein eigenes Label. Ich konnte nun die Art wie meine Musik an die Oeffentlichkeit kommt, selber bestimmen. Ich bin von einem anderen Grund-Gefühl ausgegangen. Unter diesen neuen Umständen hatte ich auch Bock wieder neue Musik zu machen und rauszubringen. Ich habe mir selber die Parameter geschaffen die mich zufriedenstellten. Aber das hat ein paar Jahre gedauert da hinzukommen.

Tom: Wie hast du dich selber aus deiner Sicht als Künstler entwickelt?

Curse: Es gibt 2 Sachen. Du kannst von aussen darauf gucken und sagen „ja, da hat der Style sich etwas verändert“ und „das war die so und so – Phase“. So wie Kunst-Kritiker Warhol oder Picasso beurteilen würden. Aber wenn du mich ganz persönlich fragst, dann bin ich einfach von einem 19-jährigen Typen zu einem 37-jährigen Typen gereift. Dabei habe ich ganz viel gemacht und erlebt. Mein Leben hat sich verändert und dadurch hat sich meine Sicht auf das Leben verändert. Die Welt um mich herum hat sich verändert. Deswegen haben sich meine Einflüsse, die mich prägen, auch verändert. Jetzt kommen wir wieder zum Thema von vorher. Ich habe mich in meiner Essenz immer davon leiten lassen, was sich im Hier und Jetzt für mich richtig anfühlt. Historisch gesehen, auf einer Meta-Ebene, kann man jetzt sagen „ja, da hat der aber mal ein Fehler gemacht“ oder „da hat es aber besser gepasst weil er den Zeitgeist getroffen hat“. Okay. Aber von mir persönlich, und von innen heraus gesprochen, habe ich immer versucht mein Bestes zu geben.

Tom: Wenn ich mir dein Umfeld anschaue gibt es eine Person, die dich musikalisch gesehen, deine ganze Karriere lang begleitet. Das ist der Produzent Sascha „Busy“ Bühren. Wie muss ich mir eure Zusammenarbeit vorstellen?

Curse: Das hat sich auch total entwickelt. Ich habe ihn kennengelernt als ich 13 Jahre alt war. Er war damals 20. Am Anfang war das mehr so „hier der kleine Junge, der soll mal schön rappen und danach die Schnauze halten“. Ueber die Jahre hat sich dies dann immer weiterentwickelt. Heute sind wir Brüder oder ganz alte Freunde die zusammensitzen. Wir begegnen uns auf totaler Augenhöhe. Jeder bringt das mit was er selber erfahren hat. Und dann trifft man sich und macht Mucke. Heute ist das auch total geprägt davon dass wir uns einfach seit über 20 Jahren kennen. Wir sind menschlich und musikalisch zusammen gross geworden. Wir gönnen einander alles, sind aber auch sehr kritisch, was den anderen angeht. Wir können uns gut streiten und können uns auch gut vertragen. Das ist gut. Ich glaube ich habe zu keinem anderen Menschen so eine Beziehung wie zu Busy. Das ist Killer.

Tom: Wenn ich dich als Rapper analysiere sehe ich deine Stärke vorallem in der Lyrik. Eine neue Generation von MC’s geht dieses Thema nun etwas anders an. Wie beurteilst neue Strömungen im Rap wie zum Beispiel Cloud-Rap/Slogan-Rap?

Curse: Das ist alles Rap. Das ist alles Hip Hop. Das was für uns früher Guru von Gang Starr war, dass ist heute für die Leute halt jemand anders. Das kann ich total respektieren und feiern. Ich finde es irgendwie recht entertaining, so. Wenn es gut gemacht ist. Cloud-Rap oder Slogan-Rap ist jetzt nicht das was ich zuhause höre wenn ich chille. Aber ich finde es doch cool. Ich bin sowieso schon lange nicht mehr so engstirnig, wie ich Ende der Neunziger war. Musik ist Kunst. Da kann jeder sein Bild so malen wie er möchte. Ich muss es mir zuhause ja nicht aufhängen. Wenn mir irgendwas selber nicht gefällt, dann mach ich es halt anders oder besser. Ich finde diese Cloud-Rap Sache aber interessant und glaube auch das es lange noch nicht auf seinem Zenit in Deutschland ist. Das ist alles noch voll nerdy. Ich glaube es kann ein ganz spannendes Ding werden wenn jetzt noch einer kommt, der lyrisch krass ist. Aber in dem Style. Das ist der nächste Step. Bis jetzt ist alles sehr swaggy und so. Es fehlt noch so der „Cloud-Rap Nas“. Da werden bestimmt noch irgendwelche Typen kommen, die jetzt so 12, 13 sind, die wir noch gar nicht auf dem Schirm haben. Das wird passieren.

Tom: Welche Musik hörst du aktuell privat?

Curse: Ich höre ganz viel Musik. Ich höre mir viele grosse und kleine Künstler an. Deine Frage ist aber tricky. Ich frage mich gerade wieviel Musik ich eigentlich privat höre? Eigentlich höre ich gar keine Musik privat.

Tom: Du analysiert das alles gleich durch.

Curse: Ja, aber ich analysiere das quasi nicht gleich sofort im Kopf. Ich höre einfach sofort Produktions-Details oder Stimmungen. In der Regel sehe ich sofort Bilder. Deswegen könnte man sagen, ich höre am liebsten Musik die mich emotional berührt. Die meine Fantasie anregt. Das neue Drake-Album finde ich insgesamt eher ein bisschen langweilig. Trotzdem sind da 2 – 3 Sachen drauf die ich zum ersten Mal gehört habe. Da hat sich bei mir sofort was bewegt. Diese Sachen picke ich mir dann heraus. Dann ist es aber auch vielleicht mal ein Indie-Song. Ich war jetzt 3 Monate auf einer langen Reise und da habe ich auch wieder Bob Dylan für mich entdeckt. Ich habe das vorallem lyrisch betrachtet. Da habe ich wieder ganz neue Zugänge zum Schreiben entdeckt. Ich liebe Musik in jeder Form und bin immer wieder total neugierig neue Sachen zu entdecken. Das was meine Welt dann grösser macht, höre ich mir mehrmals an.