Rezension: Megaloh - Regenmacher

Megaloh ist
angekommen. Nun ganz oben. „Regenmacher“ ist gut gechartet und ist ein echtes Album
geworden. Echt weil selber erlebt. Der Struggle war und ist real. Hier wird dir
nichts vorgegaukelt. Dies ist aber nur ein Aspekt des Albums. Es überzeugt vorallem
auch musikalisch. Mega ist ein ziemlich guter Rapper. Das war er immerschon. Es
beherrscht sein Handwerk auf verschiedene Arten. Auf textlicher Ebene gibt es
nichts auszusetzen. Er hat zudem ein gutes Gespür wie er auf den
unterschiedlichen musikalischen Teppichen rüberkommen muss. Die Instrumentals
sind sehr vielseitig. Die Palette reicht von klassischen Bangern („Zapp
Brannigan“), über Bläser-Sätze (Titel-Track, sehr schön ausproduziert von den
Kahedi-Jungs) bis hin zu moderneren Sounds („Wer hat die Hitze“, „Oyoyo“).
Letztgenannter Track ist gar der Geheimtipp des Albums. Weil irgendwie
unerwartet futuristisch. Nur eben nicht platt adaptiert. Auch „Was ihr seht“
macht ordentlich Eindruck. Etwas gar erdrückend sind allerdings die
Feature-Gäste. Sowohl in der Quantität als auch in der Qualität. Neben Joy
Denalane, Maxim und Patrice sind das Eizi Eis, Max, Chefket, Tua, MoTrip und
Trettmann. Allesamt im Prinzip grosse und gestandene Künstler. Einige werten das Album klar auf. Andere hätte man sich sparen
können. Obwohl ich nichts gegen eine Dosis Pop habe, wäre weniger wohl mehr
gewesen. „Regenmacher“ ist 1 richtig gutes Album geworden. Mit einem Hinweis auch
für andere, weniger erfolgreiche Künstler: Immer dranbleiben und immer
weiterboxen. Es könnte sich lohnen. Das Deutsch-Rap-Jahr 2016 ist noch jung und
es werden noch einige spannende Releases auf uns zukommen. Denke an die
Beginner im Herbst, zum Beispiel. Ich schätze aber die Chance relativ hoch ein,
dass wir hier bereits die beste Platte des Jahres vorliegen haben. Basta.

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