Ueber einen Zeitraum von einem Jahr kommunizierte Mobstr in London mit einer Firma die für die Fassadenreinugung zuständig war. Auf einer Fassade, versteht sich. Hier gibt es alle Bilder dazu. Kleiner Scherz und grosse Kunst.
Dienstag, 30. Juni 2015
Street Artist MOBSTR
Ueber einen Zeitraum von einem Jahr kommunizierte Mobstr in London mit einer Firma die für die Fassadenreinugung zuständig war. Auf einer Fassade, versteht sich. Hier gibt es alle Bilder dazu. Kleiner Scherz und grosse Kunst.
Montag, 29. Juni 2015
Wieviel Besitz macht uns glücklich?
Wir alle besitzen unheimlich viele Dinge. Wer öfters mal umzieht, weiss Bescheid. Ausmisten und sich trennen von Gegenständen ist für viele ein emotionales Thema. Kann Besitz zur Last werden oder welche Bedeutung hat er für uns? Halten wir nur aus Angst an Dingen fest, weil wir glauben wir könnten Sie noch gebrauchen?
Gegen Ende des letzten Jahrhunderts war klar: Du bist, was du hast. Statussymbole festigten damals die Identität. Die Industrie profitierte davon. Jeder Mensch hat seine Kostbarkeiten und sammelt im Laufe des Lebens verschiedene Dinge zusammen. Grundsätzlich gibt es dazu nichts einzuwenden. Wichtig dabei ist, dass der Mensch erkennt, was ihm wirklich wichtig ist. Brauchen wir heutzutage wirklich mehr als Familie, Gesundheit, ein Dach über dem Kopf, Basic-Kleidung, Smartphone und Laptop? Individueller Besitz und Konsum ist ein zentrales Merkmal unserer Wohlstands-Gesellschaft.
Der Wind könnte drehen. Heutzutage muss man nicht mehr alles kaufen. Ein Beispiel: Musik. Zukünftig werden wir Musik streamen. Wir können sie uns jederzeit anhören. Darum muss ich sie gar nicht mehr besitzen. Werden wir zu einer Gesellschaft die auch im grossen Stil tauscht und leiht? Dafür ist das Internet ein hervorragendes Instrument. Wann wollen wir nur über etwas verfügen und wann wollen wir es wirklich besitzen? Aber Moment: Wer nichts besitzt, kann ja gar nichts teilen oder ausleihen. Konsumfreudigkeit steht hier also doch auch am Anfang. Dinge, die einem wichtig sind, müssen heute jedoch nicht mehr zwingend einen hohen monetären Wert haben. Viel wichtiger ist die emotionale Verbindung, die man dazu hat. Es geht um Erinnerungen oder auch Erfahrungen. Die Wirtschaft des Teilens wird von vielen als Hoffnungsträgerin für eine nachhaltige Entwicklung angesehen. Was zählt ist das Erlebnis, nicht der Besitz. Bei Musik, Autos, Räumen, Geräten oder Kleidungsstücken. Das hat klare ökologische Vorteile: Weniger neues muss nachproduziert werden. Eine eigene Bohrmaschine kaufen und dann im Jahr gefühlte 9 Minuten lang nutzen? Lieber ausleihen. Weiterer Vorteil: Es spart Platz. Stau- und Wohnraum ist sehr kostbar geworden. Mit Sicherheit werden noch einige Sharing-Plattformen das Licht der Welt erblicken. Die wortwitzige Coco Chanel sagte einst: "Ich kaufe gern, doch das Schlimmste daran ist, dass man das Gekaufte dann besitzt".
Und zum Schluss noch dies: Im vierten Geschäftsquartal (bis Ende Mai) stieg der Netto-Gewinn von Nike im Jahresvergleich um 24 Prozent auf 865 Millionen Dollar. Ausnahmen bestätigen offenbar die Regel bzw. den Trend.
Gegen Ende des letzten Jahrhunderts war klar: Du bist, was du hast. Statussymbole festigten damals die Identität. Die Industrie profitierte davon. Jeder Mensch hat seine Kostbarkeiten und sammelt im Laufe des Lebens verschiedene Dinge zusammen. Grundsätzlich gibt es dazu nichts einzuwenden. Wichtig dabei ist, dass der Mensch erkennt, was ihm wirklich wichtig ist. Brauchen wir heutzutage wirklich mehr als Familie, Gesundheit, ein Dach über dem Kopf, Basic-Kleidung, Smartphone und Laptop? Individueller Besitz und Konsum ist ein zentrales Merkmal unserer Wohlstands-Gesellschaft.
Der Wind könnte drehen. Heutzutage muss man nicht mehr alles kaufen. Ein Beispiel: Musik. Zukünftig werden wir Musik streamen. Wir können sie uns jederzeit anhören. Darum muss ich sie gar nicht mehr besitzen. Werden wir zu einer Gesellschaft die auch im grossen Stil tauscht und leiht? Dafür ist das Internet ein hervorragendes Instrument. Wann wollen wir nur über etwas verfügen und wann wollen wir es wirklich besitzen? Aber Moment: Wer nichts besitzt, kann ja gar nichts teilen oder ausleihen. Konsumfreudigkeit steht hier also doch auch am Anfang. Dinge, die einem wichtig sind, müssen heute jedoch nicht mehr zwingend einen hohen monetären Wert haben. Viel wichtiger ist die emotionale Verbindung, die man dazu hat. Es geht um Erinnerungen oder auch Erfahrungen. Die Wirtschaft des Teilens wird von vielen als Hoffnungsträgerin für eine nachhaltige Entwicklung angesehen. Was zählt ist das Erlebnis, nicht der Besitz. Bei Musik, Autos, Räumen, Geräten oder Kleidungsstücken. Das hat klare ökologische Vorteile: Weniger neues muss nachproduziert werden. Eine eigene Bohrmaschine kaufen und dann im Jahr gefühlte 9 Minuten lang nutzen? Lieber ausleihen. Weiterer Vorteil: Es spart Platz. Stau- und Wohnraum ist sehr kostbar geworden. Mit Sicherheit werden noch einige Sharing-Plattformen das Licht der Welt erblicken. Die wortwitzige Coco Chanel sagte einst: "Ich kaufe gern, doch das Schlimmste daran ist, dass man das Gekaufte dann besitzt".
Und zum Schluss noch dies: Im vierten Geschäftsquartal (bis Ende Mai) stieg der Netto-Gewinn von Nike im Jahresvergleich um 24 Prozent auf 865 Millionen Dollar. Ausnahmen bestätigen offenbar die Regel bzw. den Trend.
Freitag, 26. Juni 2015
Weekend-Walkman
3 Tracks mit viel Soul für deine Festivitäten am Wochenende.
Irgendwo zwischen Galaxie und Traum. Signature-Sound von Kaytra und smoothe Vocals von Syd.
Future Bounce. Schleichend und verführerisch. Und gut gerappt.
Thundercat - Them Changes
Brainfeeder-Stuff = Qualität. Auf'm Track sind auch Flying Lotus und Kamasi Washington.
Thundercat - Them Changes
Brainfeeder-Stuff = Qualität. Auf'm Track sind auch Flying Lotus und Kamasi Washington.
Donnerstag, 25. Juni 2015
Mittwoch, 24. Juni 2015
Zwischen Mainstream und Soundcloud
New Ta-Ku! Seine neue EP "Songs To Make Up To" ist ein harmonisches und gechilltes Werk. Zukunftsweisender Traditionalismus trifft auf passende Featuregäste wie Atu, Sango oder JMSN. Egal ob für zuhause beim Frühstück oder am Grill, mit diesem Sound kannst du nichts falsch machen. Gekonnt manöveriert sich der Barbershop-Besitzer und Instagram-Star zwischen Mainstream und Soundcloud. Mit seinen Kumpels Chet Faker und Flume füllt er mittlerweile die grossen Hallen in Down Under. Aber er ist sich und seinem Geschmack auf ganzer Linie treu geblieben. Tolle Soul-Musik mit elektronischen Elementen.
Dienstag, 23. Juni 2015
Was ist uns Musik noch wert?
Ich komme aus einer Zeit wo wir als DJ's ausschliesslich mit Vinyl aufgelegt haben. Wir nahmen unser Erspartes oder unsere Gagen vom Wochenende und trafen uns am Mittwoch beim Plattenladen unseres Vertrauens. Mittwoch, weil da immer die aktuellsten Releases aus Amerika eintrafen. Es war wie ein kleines Klassentreffen. Wir fieberten Neuerscheinungen entgegen oder liessen uns schlicht überraschen was da den Weg zu uns in die Schweiz gefunden hatte. Für einen Longplayer bezahlten wir immerhin stolze 30 Franken. Für 12"-Singles oder White-Labels um die 15 Franken. Wieder zuhause legten wir die Scheiben sorgfältig auf die Plattenteller und lauschten andächtig den Klängen. Stolz mit dem Cover in der Hand. In den nächsten Tage beschäftigte sich dann jeder allein zuhause mit den Käufen und bastelte sein Set für's Wochenende. Dann kam die CD. Für uns als HipHop-DJ's damals nicht relevant.
Für den Musik-Konsumenten umso mehr. Und die Entwicklung ging Schritt für Schritt weiter. Jahre später wird das MP3-Format geboren. Und Napster wird quasi gleich mitgeboren. Musik auf den Rechner laden? Alles was man will jetzt und sofort? Ohne danach zu diggen? Das war verlockend. Und ist bis heute illegal. Mittlerweile sind wir beim Zukunftsmodell "Streaming" angekommen. Man besitzt die Musik nun gar nicht mehr selber und spricht von moderner Distributionsform.
Parallel dazu haben sich die Rahmenbedinungen für Musiker drastisch verändert. Grösstenteils verschlechtert. Vorallem für kleinere oder nicht-kommerzielle Acts. Es hat eine Entwertung von kreativen Werken stattgefunden. Viele Künstler können nicht von den offiziellen Downloads oder von Streaming leben. Was im Netz ist gehört allen und ist fast gratis. Was ist der Wert von Musik? Gerade versuchen Künstler, Labels, Vertriebe, Streaming-Services und Hörer sich anzunähern und die Grenzen auszuloten. Die Themen: Tantiemen und ein Abrechnungsmodell das durchschaubar und fair für alle Beteiligten ist. Wenigstens im Ansatz.
Die Digitalisierung beeinflusst fast alle unsere Lebensbereiche und verändert auch unser Denken und Handeln in kultureller Hinsicht. Positiv ist, dass es mit dem Streaming endlich ein legales Modell gibt, dass für viele Nutzer attraktiver ist, als die meisten illegalen Alternativen. Wenn eine signifikante Anzahl Nutzer gewonnen werden kann und sich zum Beispiel die Konsumenten von traditionellen Radios in Zukunft ebenfalls Streaming-Diensten zuwenden, könnte sich der effektive Wert von Musik wieder erhöhen. Der Musik-Markt könnte somit wieder zulegen. Ob und wie das dann den Künstlern zugute kommt ist aber natürlich offen. Muss alternativ ein Musiker sonst endlos auf Tour gehen? Der Künstler bzw. der Author steht doch eigentlich im Mittelpunkt des Schaffens, oder nicht? Musik sollte wieder mehr wertgeschätzt werden.
Für den Musik-Konsumenten umso mehr. Und die Entwicklung ging Schritt für Schritt weiter. Jahre später wird das MP3-Format geboren. Und Napster wird quasi gleich mitgeboren. Musik auf den Rechner laden? Alles was man will jetzt und sofort? Ohne danach zu diggen? Das war verlockend. Und ist bis heute illegal. Mittlerweile sind wir beim Zukunftsmodell "Streaming" angekommen. Man besitzt die Musik nun gar nicht mehr selber und spricht von moderner Distributionsform.
Parallel dazu haben sich die Rahmenbedinungen für Musiker drastisch verändert. Grösstenteils verschlechtert. Vorallem für kleinere oder nicht-kommerzielle Acts. Es hat eine Entwertung von kreativen Werken stattgefunden. Viele Künstler können nicht von den offiziellen Downloads oder von Streaming leben. Was im Netz ist gehört allen und ist fast gratis. Was ist der Wert von Musik? Gerade versuchen Künstler, Labels, Vertriebe, Streaming-Services und Hörer sich anzunähern und die Grenzen auszuloten. Die Themen: Tantiemen und ein Abrechnungsmodell das durchschaubar und fair für alle Beteiligten ist. Wenigstens im Ansatz.
Die Digitalisierung beeinflusst fast alle unsere Lebensbereiche und verändert auch unser Denken und Handeln in kultureller Hinsicht. Positiv ist, dass es mit dem Streaming endlich ein legales Modell gibt, dass für viele Nutzer attraktiver ist, als die meisten illegalen Alternativen. Wenn eine signifikante Anzahl Nutzer gewonnen werden kann und sich zum Beispiel die Konsumenten von traditionellen Radios in Zukunft ebenfalls Streaming-Diensten zuwenden, könnte sich der effektive Wert von Musik wieder erhöhen. Der Musik-Markt könnte somit wieder zulegen. Ob und wie das dann den Künstlern zugute kommt ist aber natürlich offen. Muss alternativ ein Musiker sonst endlos auf Tour gehen? Der Künstler bzw. der Author steht doch eigentlich im Mittelpunkt des Schaffens, oder nicht? Musik sollte wieder mehr wertgeschätzt werden.
Montag, 22. Juni 2015
Freitag, 19. Juni 2015
Kultur Agenda
Ausgehen. Erleben. Geniessen. Hier einige Tipps für das Wochenende.
Auch Luzern hat sein Streetfood-Festival. An der Lindenstrasse gibt es bis morgen Samstag verschiedene Leckereien zu geniessen. Es hört auf den Namen "Streat" und ist bestimmt ein Besuch wert. In Zürich in der Stubä lassen heute Abend Baldy Minder und seine Crew die Hitz'n'Shitz vom Stapel. Das dürfte sehr amüsant und gemütlich werden mit den Berner Giele. Im Kaufleuten legen die Martinez Brothers auf. Wer auf funkigen Oldschool-House steht ist bei den Bronx-Kids richtig aufgehoben.
Am Samstag startet bereits um 14 Uhr die Burgers & HipHop Edition Nummer 1 im Exil. Der Name ist Programm. Cooles Line-up mit DJ's wie Kid Fresh, David Suivez und Skor. An der Residence K im 25 Hours Hotel findet unter anderem der Hive Audio Day Time Dance statt. Ab 16 Uhr gibt es elektronische Musik zu hören und Ausstellungen verschiedener Künstler zu besichtigen. Ebenfalls am Samstag findet "Oper für alle" statt. Auf dem Sechseläutenplatz gibt es eine Live-Uebertragung von "Aida". Im Vorprogramm ist der Rapper und Entertainer Knackeboul zu sehen.
Als Ausklang am Sonntag sei für Kunstinteressierte ein Besuch an der Art Basel empfohlen. Da gibt es einiges zu sehen. Das streng jurierte Angebot des internationales Marktes bietet eine grosse Vielfalt und viel Qualität. Moderne und zeitgenössische Kunst von Picasso bis hin zur jüngsten Künstlergeneration.
Donnerstag, 18. Juni 2015
Post- und Mathrock-Virtuosen
Der Vierer "And So I Watch You From Afar" aus Belfast drückt ordentlich auf die Tube. Mit ihrem aktuellen Streich "Heirs" bringen Sie erneut ihre Kracher unter das Volk. Donnerbeats und virtuose Gitarren-Licks. Immer sehr treibend, nie langweilig und voller Energie. Wie eine grosse Dampfwalze, die mal eben alles kurz plattmacht. Es dürfte Leute geben, denen dieser Klangteppich zu überbordend und zu anstrengend ist. Genau dies ist aber das grandiose an "ASIWYFM". Gesang spielt meistens nur eine Nebenrolle. Vielmehr überzeugt dieses Album mit dreistimmigen Gitarrenmelodien, Uptempo-Akkorden und karibischen Klängen. Wer die Möglichkeit hat, die Jungs live zu sehen, sollte dies zwingend tun. Sehr frischer Sound.
Mittwoch, 17. Juni 2015
Bio-Burger und Craft-Bier
Ich mag gute Burger in Bio-Qualität! Ich mag Craft-Bier!
Foodtrends haben eine Strahlkraft erreicht, die weit über die normale Nahrungsaufnahme hinausgeht. Gesundheit, Entschleunigung, Qualität und ein bisschen „Indie-Sein“. Du bist, was du isst. Wer am Mittag anstatt einer Cola eine Fritz-Kola ordert, drückt damit aus, dass er anders sein will. Wer am Mittag ein Club Mate bestellt will sich abgrenzen und individualisieren. Bevor man feststellt, dass es die anderen halt doch auch schon kennen. Aber macht ja nichts. Hauptsache Genuss. Smoothies und Grünkohl hatten wir bereits. Was steht nun neu an? In vielen Grossstädten entstanden neue Burgerläden. Irgendwie hat der Burger im 2014 einen Hype erfahren. Wir sprechen hier nicht von den gewissen Fast-Food-Ketten. Nein, hier geht es um experimentierfreudige Varianten. Teilweise auch teure(re). Die Auswahl ist riesig. Kobe-Rind, vegetarisch, laktoseintolerant, japanisch - es bleiben keine Wünsche offen. Die Fritten dazu gibt es mit hauseigener Sauce, auch mit veganer Option. Alles auch im Sog von diesem Street-Food Trend allgemein. Stichworte: Foodtrucks oder Food-Festivals. Die klassische Sterneküche ist immer mehr zur Leistungsschau vollkommen. An der breiten Masse vorbei. Burger ist ein Essen, dass sich jeder leisten kann und irgendwie auch jeder versteht und nachvollziehen kann. Und auch eine Fortsetzung der Coffee-to-go-Kultur. Wie steht es um die Getränke? Craft-Bier steht für handwerklich gebrautes Bier. Hergestellt in „kleineren“ Mengen. Das Gegenteil von diesen grossen Konzernen. Aber es geht auch um Geschmack. Eher stark gehopft oder auch fruchtig. Natürlich lässt das alles viel Interpretationsspielraum. Einfach runtergebrochen geht es um Charakter und Unterscheidbarkeit. Lokale Brauereien haben Hochkonjunktur. In der Regel sind solche Biere auch teurer als die traditionellen. Das ist ok, denn Qualität hat ihren Preis. Ob wir diesen Ausdruck "Craft Beer" brauchen oder nicht ist egal: Hauptsache es erweitert die Vielfalt der Braukultur. Essen und Trinken sind die neuen Statussymbole. Hatte ich schon erwähnt, dass ich gesunde Burger und Bier von kleinen Brauereien liebe?
Dienstag, 16. Juni 2015
Montag, 15. Juni 2015
Ein tiefer Lungenzug
Marten Laciny hat als Marteria seinen wohlverdienten Platz im Mainstream gefunden. Marsimoto bietet mehr Komplexität und Substanz. Die beiden Projekte sollen ja auch auseinandergehalten werden. Marteria ist zugänglicher und zutraulicher. Marsimoto ist frecher und aufmüpfiger. Sein neues Album "Ring der Nebelungen", erschienen bei Four Music, ist ein tiefer Lungenzug. Die Maske gewährt dabei viel künstlerische Freiheit. Es wird über Drogen und Anarchie gerappt. Rapgeschichtliche Referenzen von De La Soul bis Freundeskreis inklusive. Klar, die hochgepitchte Stimme ist nicht die jedermanns Baustelle, vorallem wenn man sich die ansonsten tiefe Stimme von Marteria gewohnt ist. Dennoch ergibt das alles, auch optisch, ein wunderbares Gesamtkunstwerk. Wer auf Live-Atmosphäre steht, soll sich mal sein Auftritt am diesjährigen "Rock am Ring" ansehen. Musikalisch gibt es die die volle Landung Klanggewalt. Von chilligem Dub-Funk-Reggae bis hin zu kreischendem Trap. Psychedelisches und spaciges Gebolze. Hierfür verantwortlich, teilweise auch im Live-Set, sind eine Horde von Spezialisten. Alleskönner Kid Simius, Dead Rabbit, Nobodys Face, Techno-DJ K-Paul und die erfahrenen Krauts sind an den Reglern. Insgesamt ein tiefer Dschungel an Emotionen und Wucht. Der Album-Titel hat Marsi von einer Oper von Richard Wagner (1813 - 1883) übernommen. Dieser war bekannt für grosse Musikdramen und hätte es wohl kaum viel besser inszenieren können.
Freitag, 12. Juni 2015
Weekend-Walkman
Wochenende, Drinks und Footwork. Mit diesen drei Tunes.
Grosse Hook vom Reggae-Sänger Mad Cobra. Der Rest ist Geschichte.
GENER8ION feat. M.I.A. - The New International Sound (Part. II)
Atmosphäre vom Franzosen Surkin.
LUi G - Neverland (Original Mix)
Hier kommst du als Hörer in einen bestimmten Film. In einen guten Film.
GENER8ION feat. M.I.A. - The New International Sound (Part. II)
Atmosphäre vom Franzosen Surkin.
LUi G - Neverland (Original Mix)
Hier kommst du als Hörer in einen bestimmten Film. In einen guten Film.
Donnerstag, 11. Juni 2015
Ein Experiment als Kino-Revolution
Dieser Film wird die Kinos nachhaltig aufrütteln. Ein gewagtes, irrsinniges Drama von Sebastian Schipper. "Victoria" dauert 140 Minuten und ist nur mit einer einzigen Kameraeinstellung gedreht worden. One Take. Kein Schnitt. Das Drehbuch umfasste dabei auch nur zwölf Seiten. Sämtliche Dialoge wurden während dem Dreh improvisiert. Da muss man sich im Vorfeld fragen, ob sowas überhaupt machbar ist. Laia Costa ist 1985 in Barcelona geboren und spielt dabei die titelgebende Hauptrolle. Dabei trifft sie eine Gruppe von Jungs und überfällt mit ihnen eine Bank. Ein rasanter, nächtlicher Trip mit verheerenden Folgen. Gangsterkino trifft auf das Berliner Nachtleben. Ein polarisierender und revolutionärer Film.
Mittwoch, 10. Juni 2015
Abschied vom proprietären Musik-Verkaufsmodell
Es ist soweit: Tim Cook macht den "One more thing..." - Witz und Jimmy Iovine betritt die Bühne. Und erklärt den neuen Dienst names Apple Music. Der Einstieg in's Streaming-Geschäft. Endlich scheint man zu meinen. Hat man diesen Trend bis dato verschlafen oder einfach nur auf den richtigen Zeitpunkt gewartet? Als man das Beats-Imperium von Dr. Dre und Jimmy Iovine übernahm, hat man eben nicht nur die Kopfhörer erworben sondern auch den von ihnen gestarteten Streaming-Service inklusive den angeschlossenen Lizenen-Deals. Noch hat Spotify die Nase vorn. Die verschiedenen Anbieter versuchen sich nun zu differenzieren. Tidal geht zum Beispiel mit exklusiven Konzert-Streams. Apple macht unter anderem auf Radio. Dafür warb man der BBC DJ Zane Lowe ab. "Beats 1" heisst die Station, die uns glücklich machen soll. Gesendet wird aus New York, Los Angeles und London. Richtige und coole Menschen moderieren und haben ihre eigenen Schwerpunkte. Aber es geht noch um viel mehr als Radio. Kuratierte Playlisten von Stars. Weiter soll Apple das Streaming des gesamten i-Tunes-Katalogs genehmigen. Das wäre dann gar grandios. Da haben andere Anbieter grosse Lücken. Das Angebot soll am 30. Juni starten und soll monatlich rund zehn Dollar kosten. Zu Beginn dürfen die Nutzer den Dienst drei Monate lang kostenlos testen. Auch ein Familien-Abo wird es geben. Aus Sicht der Musik-Labels dürfte diese neue Konkurrenz positiv sein. Je mehr Anbieter sich ihre Musik sichern wollen, desto besser ist ihre Verhandlungsposition. Traurig dabei ist, dass die meisten Künstler selber vermutlich nur wenig davon profitieren werden. Es werden sicher auch in Zukunft noch Tonträger (CD,Vinyl, Download) verkauft, aber Streaming ist das Musik-Verkaufsmodell der Zukunft.
Dienstag, 9. Juni 2015
Illusion und Strassentanz
Der ewige Kampf zwischen Gut und Böse. Eingebettet in eine Welt voller Licht und Finsternis. Die Rollen sind bei "Red Bull Flying Illusion" klar verteilt: Die "Flying Heroes" gegen die "Dark Illusions". Die Legende besagt, dass die guten Flying Heroes einst die Bösen in die Unterwelt verbannten. Alle 10'000 Jahre öffnet sich aber die Tür und die Verbannten wollen Rache nehmen.
Tänzerisch gesehen bietet die Show eine enorme Wucht. Mehr geht eigentlich aktuell gar nicht mehr. Power-Moves, Locking und Popping mit unheimlich viel Dramaturgie inszeniert. Die 11 Tänzer, darunter der Schweizer Benny Kimoto, beherrschen alle Facetten von Breakdance und HipHop und gehören zu den besten der Welt. Unterstützt wurden diese vom Illusionist Florian Zimmer, der sein Handwerk in Las Vegas bei Siegfried & Roy gelernt hat. Auch musikalisch ist die Show sehr gut umgesetzt. Elektronisch erzeugte HipHop-Beats vermischt mit Aufnahmen von einem Symphonie-Orchester stellen die Basis für dieses akrobatische Spektakel. Die Berliner Musik-Produzenten Vivan und Ketan Bhutti haben hier ausgezeichnete Arbeit geleistet. Für das Optische waren unter anderem Leute verantwortlich, die bereits Shows von Boys Noize, Paul Kalkbrenner oder Moderat gehostet haben. Red Bull hat es verstanden auf den Ebenen Tanz, Musik, Bühnenbild und Visuals ein gut funktionierendes Team zusammenzustellen. Nicht immer war klar, was Realität und was Illusion ist. B-Boying wurde eindrucksvoll als Kunstform dargestellt.
Tänzerisch gesehen bietet die Show eine enorme Wucht. Mehr geht eigentlich aktuell gar nicht mehr. Power-Moves, Locking und Popping mit unheimlich viel Dramaturgie inszeniert. Die 11 Tänzer, darunter der Schweizer Benny Kimoto, beherrschen alle Facetten von Breakdance und HipHop und gehören zu den besten der Welt. Unterstützt wurden diese vom Illusionist Florian Zimmer, der sein Handwerk in Las Vegas bei Siegfried & Roy gelernt hat. Auch musikalisch ist die Show sehr gut umgesetzt. Elektronisch erzeugte HipHop-Beats vermischt mit Aufnahmen von einem Symphonie-Orchester stellen die Basis für dieses akrobatische Spektakel. Die Berliner Musik-Produzenten Vivan und Ketan Bhutti haben hier ausgezeichnete Arbeit geleistet. Für das Optische waren unter anderem Leute verantwortlich, die bereits Shows von Boys Noize, Paul Kalkbrenner oder Moderat gehostet haben. Red Bull hat es verstanden auf den Ebenen Tanz, Musik, Bühnenbild und Visuals ein gut funktionierendes Team zusammenzustellen. Nicht immer war klar, was Realität und was Illusion ist. B-Boying wurde eindrucksvoll als Kunstform dargestellt.
Montag, 8. Juni 2015
Freitag, 5. Juni 2015
„Ich will das Publikum verwöhnen und ihre Erwartungen übertreffen. Das ist das Mindeste, dass wir Künstler, von uns selber, verlangen sollten“.
Im Interview spricht Seven über sein neues
Album „BackFunkLoveSoul“, seine Zeit als Partyveranstalter und seine
Lieblingsplatten.
Wortmaler: 2002 kam dein erstes Album „Dedicated to“ auf den Markt – was hast du für Erinnerungen an diese Zeit?
Seven: Nur Gute. Ich habe Parties organisiert und natürlich auch bereits ein Band gehabt. Ich begann mit 8 Jahren in der Funk-Band von meinem Bruder. 2002 hatte ich schon fast 14 Jahre Bühnenerfahrung. Ich hatte ein Party-Label namens „Check your Head“ in Wohlen. Ich war ein Rap-Kind. Wir waren mitunter die ersten die ausschliesslich auf CH-Rap und deutschen Rap setzten. Da hatten wir Acts wie Mind Nation, daraus enstand ja dann Nation Records, oder auch Wrecked Mob und Bligg’n’Lexx. Aus Deutschland waren damals zum Beispiel Dynamite Deluxe oder Kool Savas bei uns am Start. Das was wir cool fanden, haben wir gebucht. An einer Party hatte ich auch eine Band namens Tazulu gebucht. Das war ihr erster Auftritt überhaupt. Sie nannten sich nachher auch gleich TAFS. Ich habe die sehr geil gefunden und so dann auch DJ Flink kennengelernt. Ich war auch Host an den Parties und Freestyle Battles, habe aber nie gerappt sondern gesungen. Als der MC seinen Sechzehner durchhatte, sang ich einen Refrain. Da bekam ich jeweils gute Feedbacks aus dem Publikum. Dabei habe ich auch viele Leute aus der Szene kennengelernt. Flink und ich haben dann unsere gemeinsame Liebe für R’n’B mit einer MPC, einem Keyboard und einem Shure SM58 in einem Keller in Liestal ausgelebt. Daraus enstand in rudimentärster Manier, mit HipHop-Attitüde produziert, das erste Album. Für das Solo-Album von Taz hatte ich dort vorher ebenfalls ein Featuring eingesungen und dann fragt er so „Du was soll ich da draufschreiben…featuring Jan, oder was?“ Ich sass da und hatte eigentlich keine Ahnung. Der Name „Seven“ enstand dann aus dem Bauch heraus und fühlte sich gut an. Nation Music, damals noch, wagte sich dann dieses englischgesungene R’n’B-Album zu veröffentlichen. Obwohl sie sonst nur CH-Rap releasten. Der Rest ist dann Geschichte. Ich bin sehr froh und dankbar wie es gekommen ist.
Wortmaler: Ist der Punkt, an dem du jetzt
stehst, damals für dich das Ziel gewesen?
Seven:
Nein, so funktioniere ich nicht. Mein Ziel ist das Heute. Ich bin so ein
intensiver und leidenschaftlicher Mensch. Ich kann mir jetzt nicht vorstellen,
wo ich in 5 Jahren bin. Wenn ich eine Idee für einen Song habe, ist das Ziel
diesen fertigzustellen. Wenn das Endprodukt so tönt, wie ich es mir vorgestellt
habe, dann kann ich entspannen. Mein Kopforchester hat eine klare Vorstellung.
Ich denke immer gerade an das, was ich mache. An das Jetzt.
Wortmaler: Welcher Moment in deiner Karriere
hat dich am meisten geprägt?
Seven: Es
gibt Auszüge und Situationen die wegweisend waren. Wo du dazulernst, wo du
diese Branche oder auch die Arbeit auf der Bühne besser kennenlernst. Die Zeit
um 2002 war sicher so ein Moment. Auf der damaligen R’n’B-Welle hatte ich
zusammen mit Flink viele Live-Auftritte in Clubs. Immer mitternachts spielten
wir so 3 – 4 Songs. Das machte sonst niemand. Es gab viele Rapper, aber fast
keine Sänger. Dort habe ich gelernt, dass dir das Ueberraschungsmomentum in der
Schweiz viel bringen kann. Flink droppte dann zum Beispiel ein Instrumental von
Montell Jordan und ich sang darüber. Das kam gut an. Die Leute waren dann auch
überrascht, als sie am Schluss erfahren haben, dass da jetzt einer aus der
Schweiz gesungen hatte. Das waren wichtige Erfahrungen. Man sollte sich gut
vorbereiten und den Leuten etwas liefern. Wenn man dann weiss, dass man es
kann, darf man sich überall präsentieren. Das ist so mein Credo. Dann hast du
die Chance, die Leute zu überzeugen. 2002, an einem Samstag um 10 Uhr habe ich
einen Anruf erhalten. Der Support-Act von Destinys Child im Hallenstadion,
heute Abend, sei krank. Ich hatte die
Möglichkeit zu übernehmen. Spontan habe ich da zugesagt. Ich war alleine auf
dieser Bühne. Weil sie keine Plattenspieler auf der Bühne hatten, musste sich
Flink vorne in der Mitte, bei den Zuschauern, beim Mischpult positionieren. Da
überlegte ich mir, wie das nun am Besten funktioniert. Sollte ich einfach auf
die Bühne gehen sagen „Hey, ich bin Seven aus Wohlen und singe nun ein paar
Songs?“ Das hätte wohl kaum funktioniert. Ich sagte mich also hinter dem
Vorhang gleich auf Englisch als offizieller Supporting-Act an und draussen
kreischte das Publikum. Der erste Song ging gleich voll ab. Nachher sagte ich auf
schweizerdeutsch „Hey Züri sinder zwäg“. Dann war Totenstille. Du hast nun
zuerst etwas geliefert und dann war ich auch so wie akzeptiert. Das war auch so
ein Moment. Mir ist aber wichtig mich immer weiterzuentwicklen. Ich möchte
meine Touren immer anders und neu gestalten. Ich verändere auch meine Band.
Kein Album solch gleich tönen wie das andere. Erwartungen schüren und
übertreffen ist immer mein Ziel. Die Leute zahlen Geld für die Konzerte. Viel
intensiver ist für mich aber die Zeit, die sie investieren. Sie verbringen den
ganzen Abend mit dir. Sie müssen sich organisieren. Vielleicht sogar einen
Babysitter besorgen. Das bedeutet mir enorm viel. Ich will das Publikum
verwöhnen und ihre Erwartungen übertreffen. Dass ist das Mindeste, dass wir
Künstler, von uns selber, verlangen sollten. Das ist meine Einstellung.
Wortmaler: Beim Entstehungsprozess zu deinem
neuen Album „BackFunkLoveSoul“ hast du dich vorher mit deiner Plattensammlung
auseinandergesetzt. Ueber welche Platte hast du dich da besonders gefreut?
Seven: Als
Musiker habe ich eine ziemlich grosse Sammlung von Platten und CD’s. Im Studio
habe ich dann meine komplette Sammlung ausgebreitet. Alles war voll. Alle
Covers lagen am Boden. Dann habe ich alle zeitbegrenzten Affairen weggenommen.
Das war Alben, die ich heute einfach cool finde, weil ich es damals gehört
habe, aber heute würde ich diese nicht mehr jeden Tag hören wollen. Am Schluss
lagen nur noch meine persönlichen Evergreens da. Meine Legenden. Prince,
Michael Jackson, Meshell Ndegeocello, Stevie Wonder, DJ Quik und das erste
Album von Tha Alkaholiks. Ca. 25 Alben waren das dann. Dann wollte ich
herausfinden, warum genau diese Alben noch übriggeblieben sind. Was haben
diese, was die anderen nicht hatten. Ich könnte diese Alben jeden Tag hören.
Keines von diesen ist nett und leichtverdaulich. Jedes hat eine gute Prise
Arschloch und jedes ist auf seine Art und Weise extrem. Musik bringt mich zum
Tanzen, in’s Schlafzimmer oder zum Weinen. Ich bin ein extremer Mensch. Wenn
ich Musik noch nett finde, ist es ok, aber wohl nicht der Burner. Es ist dann
einfach langweilig. Ich liebe Musik die Ecken und Kanten hat und polarisiert. Es
muss mich sofort packen. Es gibt wenig fröhliche Musik die ich cool finde. Fröhliche
Musik zu machen, die nicht nett ist und schnell verleidend wirkt, ist sehr
schwierig zu machen. Es gibt wenig Songs, die per se fröhlich sind, aber einem
nicht schnell verleiden. Early Prince ist da ein gutes Bespiel. Sehr fröhlich,
sexy und überzeugend. Fröhlich ist meistens einfach nett, aber selten sexy. Ich
habe halt am liebsten den Funk aus den Siebziger-Jahren. Dirty und nasty. Dort
liegt musikalisch mein Ursprung. Dann kam in den Neunziger natürlich noch Rap
dazu. Das erste Common-Album war da für mich ein Gamechanger. Melancholisch,
dramatisch und trotzdem hart. Dieser Mix ist mein Ding. DJ Premier mit seinen
Beats auf dem Album ist für mich immer noch einer der Helden. Auch das erste
Jay-Z Album „Reasonable Doubt“ ist ein grosses Ding. Auch die ganze
Neo-Soul-Bewegung mit D’Angelo, The Roots oder Musiq Soulchild ist mein
Soundbild. Mein Ding ist das Soundbild der Neunziger verbunden mit der Art und
Weise wie man in den Ende Siebziger/Anfang Achtziger Musik geschrieben hat. Das
gefällt mir am Besten. Dieser Prozess der Selbstfindung war sehr spannend.
Wortmaler: Wie sieht dein Schreibprozess aus?
Seven: Den
gibt es so nicht. Ich glaube auch ein Maler geht nicht in’s Atelier, steht vor
einer weissen Leinwand und überlegt sich dann, was er malen soll. Irgendwann im
Leben macht es „boooom“ und dann sieht er ein Bild vor sich. Dann beginnt er.
Entweder malt er dann das Bild genau so, wie er es im Kopf hat oder er lässt es
entstehen und dann gibt es vielleicht etwas anderes daraus. Ich höre einen
fertigen Song und dann ist die Herausforderung, ob ich an dieses Kopforchester
herankomme. Wenn es dann echt wird, ist dies eine grosse Genugtuung, wenn es
genau so gelingt, wie man es haben möchte.
Wortmaler: Wie läuft das bei dir und deiner
Band mit der Instrumentierung? Erarbeitet ihr das Soundbild gemeinsam?
Seven: Ich
suche mir jemand der ein Studio besitzt und dieses in – und auswenig kennt. Jemand
der meine Art von Musik cool findet und mit Leidenschaft dabei ist. Ich brauche
ein Team um mich herum. Ich war in Bern bei Ben Mühlenthaler und wir arbeiteten
zusammen mal 4 Tage lang. Er hatte auch die letzten zwei Alben von Prince
gemischt. Ich hatte Ideen und bat ihn, mir ein Spielplatz einzurichten. Nach 2
Stunden war alles ready und ich spielte alle meine Instrumente mal selber ein. Wenn
ich es nicht live spielen kann, wie zum Beispiel eine Trompete dann halt am
Keyboard. Schreibe es auf Noten und hole mir dann die richtigen Horns bzw.
Leute um es richtig einzuspielen. Anfänglich ist es eine reine
Synthi-Produktion aber Stück um Stück wird es dann mit richtigen Instrumenten ersetzt.
Es kommt so immer mehr Liebe dazu. Mir ist extrem wichtig, dass wir als Band
super funktionieren. Auch neben der Bühne. Wäre dies nicht der Fall, würde es
sich direkt auf unseren Gig auswirken. Meine aktuelle Keyboarderin war in der
Band bei Prince, da ist auch viel Erfahrung vorhanden. Ich bin glücklich mit
meiner Band.
Wortmaler: Welchen Stellenwert hat HipHop bei
deiner Musik?
Seven: Durch
den HipHop habe ich meinen Weg zum Produzieren gefunden. Bei meinem ersten
Album konnte ich mir kein Orchester leisten. Oder mit einer Band in’s Studio
gehen. Diese Arbeitsform mit einer MPC gab mir anfänglich die Möglichkeit mich
auszudrücken. Ich begann Soul-Platten abzusamplen. Wie im HipHop. Die Jungs
wollten einfach Musik machen. Hatten aber keine Möglichkeit in ein Studio zu
gehen. Zum Beispiel ein Schlagzeug aufzunehmen kostet ein kleines Vermögen. Das
gab mir ebenfalls die Möglichkeit, in einem überschaubaren Rahmen, überhaupt
erstmals Musik machen zu können. HipHop war für mich die Eintrittskarte. Das verschafft
mir bis heute einen Vorteil.
Wortmaler: Was hörst du aktuell privat für
Musik?
Seven: Herbie
Hancock. Im Moment kommt nichts anderes in mein Auto. DJ Quik liebe ich auch.
Diese Art von Westcoast-Funk mit diesen Akkorden und Bassläufen kann ich auch
mal 6 Minuten hören ohne dass jemand rappt. Es muss einfach sexy sein. Auch das
neue Album von James Bay ist der Wahnsinn. Ed Sheeran ist auch super. Alles
eigenständig und sehr nachhaltig. Das Paket bei diesen Künstlern stimmt.
Und zum
Schluss noch dies…
D’Angelo oder John Legend?
Ganz klar: D’Angelo.
Ganz klar: D’Angelo.
Quincy Jones oder Nile Rodgers?
Quincy Jones. Nile Rodgers ist ein geiler Gitarrist. Quincy ein Halbgott.
Quincy Jones. Nile Rodgers ist ein geiler Gitarrist. Quincy ein Halbgott.
Shaft oder Superfly?
Shaft. Ist cooler.
Shaft. Ist cooler.
Blues oder Jazz?
Blues. Blues ist direkter. Jazz ist mir in vielen Fällen zu verschnörkelt.
Blues. Blues ist direkter. Jazz ist mir in vielen Fällen zu verschnörkelt.
3-Punkte-Wurf oder Slam Dunk?
Dreier! Ich bin Aufbau-Spieler, da muss der Dreier sitzen.
Dreier! Ich bin Aufbau-Spieler, da muss der Dreier sitzen.
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