Donnerstag, 27. August 2015

Ich und das Internet


Wieviel Privatsphäre wollen wir? Wieviel sind uns unsere Daten wert? Wie transparent wollen wir sein?

Wir schreiben Emails, benutzen soziale Medien-Kanäle, kommunizieren via WhatsApp und bezahlen mit Kredit oder EC-Karte. Das alles hinterlässt Fussabdrücke. Daten sind der neue Rohstoff. Wem gehören eigentlich die Spuren, die wir im Internet hinterlassen? Online-Firmen sammeln Daten und verarbeiten sie zu Wissen über Menschen. Dieses Wissen kann man verkaufen, zum Beispiel für personalisierte Werbung. Ich blogge unter anderem über Musik. Habe ich ein Problem damit, dass jeder Mensch innert kurzer Zeit meinen Musik-Geschmack eruieren kann? Offensichtlich nicht. Vielleicht haben aber Menschen ein Problem, wenn man herausfinden kann, welche Begriffe sie zuletzt gegoogelt haben oder über welche Krankheit sie sich online schlau gemacht haben. Staatliche Ebenen und Konzerne sind an Daten interessiert. Was kommt noch dazu? Privater Wettbewerb: XY hat ein Foto vom Strand gepostet also muss ich das doch auch tun. Auch der Faktor Ausgrenzung kann mitspielen.

Wo ist die Schmerzgrenze? Selbst Leute die sich von den Online-Kanälen fernhalten und damit ihr Privacy-Gefühl erhöhen, schreiben vermutlich Emails, surfen im Internet und/oder bezahlen mit Karte. Haben ein Smartphone dabei wo sie ständig geortet werden können. Ist alles schön dokumentiert und archiviert. Irgendwo. Die Frage ist: Welche Daten wollen wir preisgeben und was erhalten wir dafür. Es zwingt uns niemand irgendwo mitzumachen. Wir Menschen machen das weil wir es geil finden oder für zeitgemäss halten. Die jungere Generation hat vermutlich auch ein anderes Verhältnis zur Privatsphäre als es ältere Leute haben. In welcher Form existiert diese in 50 Jahren noch? Werden wir irgendwann alle zu durchsichtigen Menschen? Bis dato ist die Rechnung folgende: Für die kostenlose Benutzung von Online-Tools bezahlen wir mit unseren Daten.

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