Wieviel Privatsphäre wollen wir? Wieviel sind uns unsere Daten wert? Wie transparent wollen wir sein?
Wir
schreiben Emails, benutzen soziale Medien-Kanäle, kommunizieren via WhatsApp
und bezahlen mit Kredit oder EC-Karte. Das alles hinterlässt Fussabdrücke. Daten
sind der neue Rohstoff. Wem gehören eigentlich die Spuren, die wir im Internet
hinterlassen? Online-Firmen sammeln Daten und verarbeiten sie zu Wissen über
Menschen. Dieses Wissen kann man verkaufen, zum Beispiel für personalisierte
Werbung. Ich blogge unter anderem über Musik. Habe ich ein Problem damit, dass
jeder Mensch innert kurzer Zeit meinen Musik-Geschmack eruieren kann?
Offensichtlich nicht. Vielleicht haben aber Menschen ein Problem, wenn man
herausfinden kann, welche Begriffe sie zuletzt gegoogelt haben oder über welche
Krankheit sie sich online schlau gemacht haben. Staatliche Ebenen und Konzerne
sind an Daten interessiert. Was kommt noch dazu? Privater Wettbewerb: XY hat
ein Foto vom Strand gepostet also muss ich das doch auch tun. Auch der Faktor
Ausgrenzung kann mitspielen.
Wo ist die
Schmerzgrenze? Selbst Leute die sich von den Online-Kanälen fernhalten und
damit ihr Privacy-Gefühl erhöhen, schreiben vermutlich Emails, surfen im
Internet und/oder bezahlen mit Karte. Haben ein Smartphone dabei wo sie ständig
geortet werden können. Ist alles schön dokumentiert und archiviert. Irgendwo. Die
Frage ist: Welche Daten wollen wir preisgeben und was erhalten wir dafür. Es
zwingt uns niemand irgendwo mitzumachen. Wir Menschen machen das weil wir es
geil finden oder für zeitgemäss halten. Die jungere Generation hat vermutlich
auch ein anderes Verhältnis zur Privatsphäre als es ältere Leute haben. In
welcher Form existiert diese in 50 Jahren noch? Werden wir irgendwann alle zu
durchsichtigen Menschen? Bis dato ist die Rechnung folgende: Für die kostenlose
Benutzung von Online-Tools bezahlen wir mit unseren Daten.
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