Nun ist also grossartiges passiert. Kanye West hat am Donnerstag im ehrwürdigen und ausverkauften Madison Square Garden NY die grösste Laptop-Hörprobe der Musik-Geschichte veranstaltet. Mad crazy. Zusätzlich sitzen in den Kinos auf dieser Welt viele tausend Leute und bezahlen dafür Eintritt wie für eine Hollywood-Produktion. Rewind: Erwarten durfte ja man mindestens eine avangardistische Art-Performance auf dem Level seines Auftritts an den Brit Awards 2015. Es ist anders gekommen. Locker gekleidet, als käme er gerade von joggen, macht er kurzerhand den DJ und spielt die Songs von "T.L.O.P" an. Dazu quasselt er einfach mal drauflos. Eine perfekt durchgestylte Show geht anders. Als Bühnenbild dient eine gespentische Menschenaufstellung, in der Mehrheit gekleidet mit helleren Anoraks, zeitgeistigen Jumpsuits und Stiefeln. Die neue Mode-Kollektion, eben. Nicht ganz günstig. Ein Sweater kommt dann schon schnell mal auf 1000 Dollar. Die Models sollen Eigenschaften von Flüchtlingen wiedergeben. Sie wirken kämpferisch, ernst und tapfer.
Kanye befindet sich an einem komfortablen Punkt seiner Karriere. Er kann tun und lassen was er will. Und die Massen folgen ihm. Um seine Musik zu promoten braucht er kein grosses Budet, keine grossen Marketing-Kampagnen und keine übergrossen Wall-Plakate. Er braucht absurderweise im Prinzip nur Twitter um Welle zu machen. Wie kommt es zu diesem Standing? Funktioniert dies auch bei anderen x-beliebigen Künstlern? Inwiefern ist diese Selbstdarstellung und Glorifizierung hilfreich? Vermutlich ist dies alles das Ergebnis von jahrelanger Knochen-Arbeit, überzeugendem musikalischen Output und, ja, Selbstdarstellung. Dieses kokettieren mit Gott und Jesus macht in für viele spannend. Vielfach auch für Leute, die nicht primär Rap hören. Sie wollen einfach eine gute Pop-Show und kriegen sie auch. Yeezy hat Marketing verstanden.
Bilder: Adidas/Twitter
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