Dienstag, 28. April 2015

Idealismus, Drogen und das grosse Geld



Am Anfang war alles cool. Es ist 1967 und die Hippies und Surfer von Laguna Beach, südlich von Los Angeles, geniessen das Leben und die freie Liebe. Das Wetter ist das ganze Jahr top und die Wellen rollen an den Sandstrand, wo sich die schönen Menschen tummeln.  

In diesem unterhaltsamen Roman von Don Winslow wird die kalifornische Drogenkultur reflektiert. In 305 ultrakurzen Kapiteln, die mit viel Poesie und Wortwitz ausgestattet sind, beschreibt Winslow die Zusammenhänge von Drogen, Immobilien und Politik. Geschichtliche Fakten treffen auf popkulturelle Anspielungen. Galant wird zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit gewechselt. Wortgewaltige, lakonische und explizite Ausdrücke machen aus dem Buch quasi einen HipHop-Track und sorgen für ein hohes Tempo und eine passende Atmosphäre. „Kings of Cool“ ist kein Kindergeburtstag: Gewalt wird ungeschönt wiedergegeben. Prüde sollte man ebenfalls nicht sein. Alle Thriller-Fans werden von Sprache und Plot überzeugt sein. Ein gelungenes und spezielles Werk.
 

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