Samstag, 21. März 2015

Oben angekommen


Ein gefälschtes Fälschungsvideo als Karrieresprungbrett? Ein Genie-Streich? Auf jeden Fall: Beste Unterhaltung. Eine spannende und kuriose Geschichte, die auch zeigt, wie Journalismus funktionieren kann. Jan Böhmermann war aber bereits vorher sowas wie ein Rohdiamant. Als Moderator beim WDR und bei diversen Radiostationen hat er seine Sporen abverdient. Image: Jung, frech, talentiert. Seine Sendung „Neo Magazin“ lief bis Ende vergangenen Jahres beim Digitalsender ZDFneo und wurde dann per 2015 zum Mutterkanal ZDF befördert. So wurde er für ein breiteres Publikum greifbar. Das ZDF wollte offensichtlich hier nicht den gleichen Fehler wie bei „Joko und Klaas“ machen. Auch diese Sendung lief zunächst bei ZDFneo marschierte aber dann erfolgreich weiter zum Privatsender ProSieben. So wurde dann in „Neo Magazin Royale“ weiter investiert: Grösseres Studio und Budget. Im Gegenzug darf er beweisen, dass er einer für die Zukunft ist. Der bessere Markus Lanz und der neue Harald Schmidt. Einer, der dem etwas biederen ZDF Schwung, Leben und Lockerheit einhaucht. In der Sendung wird er übrigens musikalisch vom alten HipHop-Styler Dendemann unterstützt. Und nun, nach dem #varoufake ist perfekt angerichtet. Der Hype grandios und die Quoten seiner Sendung hoch am Himmel. Sein medialer Coup hat ihm nun einen Bekanntheitsgrad verschafft, der fast an jenen von Varoufakis selber herankommt. Der Stern Jan Böhmermann ist nun defintiv aufgegangen. Total abgeklärt der Typ und ja, eben vorallem eines nicht: Langweilig.

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